"Auf der Schneide eines Augenblicks" Jüdische Einwanderer brachten aus ihren ehemaligen Heimatl&uauml;ndern Russland, Ukraine, Polen, Rumänien einen reichen Schatz an Volksliedern mit in die USA. Viele dieser Lieder konnten nur durch liebevolle Sammlungs und Archivarbeit erhalten werden und sind in ihrer Erzählweise und Melodie der breiteren Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Gleichzeitig sind sie ein Teil der europäischen Balladentradition. Gesungen werden die Lieder, anknüpfend an die Tradition des Erzählens, ohne instrumentale Begleitung. Eingebettet in die Musik kommen einige der bemerkenswertesten AutorInnen der jiddischen Literatur zu Wort: Avrom Sutzkever, Yossel Birstein, Kadya Molodowsky und Rokhl Korn. Alle waren mehrsprachig aufgewachsen und schrieben zunächst in der Sprache des Landes in dem sie geboren wurden, russisch oder polnisch und entdeckten jiddisch als ihre poetische Ressource wieder. Sie waren politisch und sozial engagiert, Weltenbummler und Ghettokämpfer. Kadja Molodowsky und Rokhl Korn repräsentierten ein für ihre Zeit untypisches Frauenbild: Modern, selbstbewusst und emanzipiert. Werk und Leben aller AutorenInnen spiegeln die Spannung zwischen widersprüchlichen Erfahrungshorizonten. Leben und Lieben, Krieg, Flucht, Bedrohung – und immer wieder Neuanfänge. So zeichnen Literatur und Lieder ein Stück jüdisch-europäischer Geschichte, die sich aus der reichen jiddischen Kultur Osteuropas speist und einen Bogen bis in die USA und Israel spannt. Petra Frühling: Gesang, Moderation & Michael Grill: Lesung, Moderation - 2 x 45 Min.
Bebop, Jazz, Sex, Pot, Freiheit und Solidarität! Dies waren, im New York des Jahres 1946, die Zauberworte der Beatgeneration, die ständig unterwegs ist auf der Suche nach einem intensiveren Sein. Jack Kerouac entwickelt die sprachliche Syntax, der den Jazz, die Aktion, das Bewußtsein dieser Zeit spüren läßt. Eine Einladung zu einem literarischen Tauchgang in die unkonventionelle, spontane, chaotische aber stets kreative Welt der "Beatniks", die das Lebensgefühl der "Hippies" schon 20 Jahre vorher formulierten und maßgeblich eine ganze Generation von Künstlern wie Andy Warhol, Bob Dylan, Tom Waits. u.a beeinflusst.
Der unbekanntere Wolfgang Borchert in seinen kleinen, manchmal fast unbeholfenen aber sehr emotionalen Liebesgedichten, in seinen humorvollen Schilderungen aus der Kindheit und die Gedanken und Gefühle eines mit allen Sinnen lebenden jungen Mannes. Der scheinbar so bekannte Autor Wolfgang Borchert, hier einmal von einer ganz anderen Seite.
"Billbrook": Hierin erzählt Wolfgang Borchert die Geschichte des kanadischen Flieger- Feldwebels Bill Brook, der 1946 nach Hamburg kommt und plötzlich seinen Namen in einem Hinweisschild Richtung Billbrook erkennt. Am nächsten Tag macht er sich auf den Weg in "seinen" Stadtteil, in dem keine Häuser mehr stehen. Siegried Lenz beschreibt sehr liebevoll und witzig die Alltagssituation der Menschen in Hamburg nach dem Ende des Krieges.
Heine hatte nicht unbedingt eine Liebesbeziehung zu Hamburg, aber es war für ihn eine vehemente Begegnung, die sein Leben prägte. Ein junger und energischer Dichter traf auf eine in alten Strukturen verhaftete Kaufmannsstadt. Nach einem gescheiterten Ausflug in die Wirtschaft finanzierte ihm sein Onkel Salomon ein Dichterleben. Wir folgen Heinrich Heine bei dem Versuch, sich dieser Stadt immer mal wieder zu nähern
In Gießen gründete Büchner die notwendigerweise geheime "Gesellschaft der Menschenrechte", die sich das Ziel setzte, die Volksmassen zu revolutionieren. Seine politische Sympathie ist dort verankert, wo man der Herstellung der Menschenrechte und einer politischen Umwälzung am meisten bedarf: In den armen Schichten des Volkes. Seine erste literarische Arbeit ist daher die Kampfschrift "Hessischer Landbote".
Friedrich von Hagedorn lädt uns auf die Alster als "Beförderer vieler Lustbarkeiten" ein. Gotthold Ephraim Lessing lässt uns einen Blick in seine Hamburgische Dramaturgie werfen. Mit Wolfgang Borchert schauen wir auf die Elbe und auf der Reeperbahn erleben wir mit, wie im Volkstheater im vorletzten Jahrhundert Hamburger Arbeiter einen vollständigen Sieg über Goethe errungen haben.
Als einer der wichtigsten Dichter des Vormärz geißelt Heinrich Heine mit bissigem Hohn und ätzendem Spott die gesellschaftlichen und politischen Zustände in Deutschland. Nach der Revolution von 1830 in Frankreich erkennt Heine auch die historische Perspektive für Deutschland, glaubt allerdings nicht an eine Revolution in seinem Heimatland, da er die Deutschen für viel zu obrigkeitshörig hält.
Die Harzreise führte eine neue Form der Literatur in Heines Schaffen ein, den Journalismus und die größere gesellschaftliche Beschäftigung mit Tagesfragen. Dieses Nebeneinander von Realistik, Schilderung und Gedankenspiel war neu. Fast einer Wanderung gleich trippelt der plaudernde Feuilletonstil dahin. Realistik, Schilderung und Gedankenspiel stehen hier nebeneinander und das ganze gepaart mit Heines unnachahmlicher Ironie, seinem frechem Spott und dem nötigen Schuss politischer Satire begeisterten die Menschen schon in den Erscheinungsjahren 1826 und 1827.
In der um 1807 geschriebenen Erzählung werden Kleists Grundthemen angesprochen: Persönliche Verwicklungen in geschichtlichen Prozessen, Bewegungen des Gefühls, Aufklärung und Darstellung von Missständen in politischen und kirchlichen Ebenen. Woher Kleist seine Kenntnisse über das Erdbeben bezog, das am 13. Mai 1647 Santiago, die Hauptstadt von Chile, zerstörte, ist nicht bekannt.
Zwischen 1877 und 1882 entstanden die "Gedichte in Prosa", ein Zyklus von charakteristischer Dichte, lakonischer Schlichtheit, die allgemein Menschliches und Gesellschaftliches in einer Art lyrischem Tagebuch aufzeichnen. Sie sind reich an Allegorien und Symbolen. So tritt in dem Prosagedicht "Die Alte" der Tod in Gestalt einer blinden Greisin auf. Darüber hinaus spiegeln sie aber auch Turgenjews tiefe Beunruhigung angesichts der drückenden Zustände in Russland aus. Mit tiefem Mitgefühl schildert er in "Mascha", "Die Kohlsuppe" und "Aufhängen" die schwere Lage des einfachen Volkes.
Seit einigen Jahren steht Deutschland, nicht nur räumlich, wieder gewichtiger in der Welt. Ein größeres Deutschland, mit seiner wirtschaftlichen Potenz und politischer Dominanz ist wieder ein nicht zu übersehender und nicht zu ignorierender Machtfaktur in Europa und in der Welt. Deutsche Soldaten ziehen wieder in den Krieg, deutsche Waffen sind schon seit langem in den Krisengebieten der Welt zu Hause. Die Geschichte wird, dem neuen Selbstverständnis gemäß, auf preußische Traditionen gegründet und geglättet. Schon seit den frühen fünfziger Jahren heißt es: " Wir sind wieder wer ".
Primo Levi 1944 wurde er als Mitglied der Resistenza verhaftet und da er Jude war, nach Auschwitz deportiert. Er überlebte. Bald nach seiner Befreiung begann Primo Levi zu schreiben. Zum zentralen Thema seiner Bücher wurde der Umgang mit der Erinnerung. Er hat emotional und sehr sensibel, aber auch in politisch und psychologisch analytischer Form seine KZ-Haft und insbesondere die Zeit des Überlebens nach der Befreiung literarisch bearbeitet.
Nach der Besetzung der litauischen Hauptstadt Wilna am 24. Juni 1941 wird bereits im September die jüdische Bevölkerung ins Ghetto verschleppt. Mascha Rolnikaite, sie ist dreizehn Jahre alt, ihre Mutter und drei Geschwister sind darunter. Abends schreibt sie ihre Erinnerungen auf. Viele Menschen bitten Mascha, dass aufzuschreiben, was sie selber gesehen haben. So wird sie zur Chronistin des Wilnaer Ghettos.
In der Nacht vom 20. auf den 21. 4. 1945 ermordeten SS-Männer des KZ Neuengamme 20 jüdische Kinder in der leer stehenden Schule Bullenhuser Damm. Die Kinder sind im Konzentrationslager Neuengamme vorher zu barbarischen medizinischen Versuchen missbraucht worden. Deshalb deportierte man sie im November 1944 aus Auschwitz in das Hamburger KZ. Zur Vertuschung dieser medizinischen Versuche wurden die Kinder in die Schule am Bullenhuser Damm gebracht und zusammen mit ihren Betreuern, zwei niederländischen Krankenpflegern, zwei französischen Ärzten sowie 30 sowjetischen Kriegsgefangenen umgebracht
Frauen waren maßgeblich am Widerstand gegen den Nationalsozialismus beteiligt, sie trugen die Infrastruktur: Sie druckten, verteilten und transportierten illegale Zeitschriften, Flugblätter und Klebezettel. Sie verübten Sabotage in Rüstungsbetrieben, versteckten und ernährten Widerstandkämpfer. Sie schmuggelten Waffen, Munition und Devisen.
Fritz Solmitz, sein Leidensweg in Tagebuchaufzeichnungen, Briefen und Erinnerungen von Mithäftlingen. Das Schicksal von Fritz Solmitz ist bewahrt geblieben in den Erinnerungen einiger Mithäftlinge des KZ Fuhlsbüttel. Sie hörten durch die Mauern des Konzentrationslagers die dumpfen Schläge und sahen seine blutige Wäsche und Verbände. Auch Behördenvertreter aus Hamburg und Lübeck wussten um das Schicksal dieses Mannes. In der Einzelhaft begann Fritz Solmitz heimlich auf Zigarettenpapier Notizen zu schreiben.
Für Überlebende der Shoa war und ist die Erinnerung ein zentraler Teil ihres Lebens. Sie wird zu Träumen, die Tag und Nacht beherrschen, zu einem Leben zwischen Unruhe und Zerfahrenheit, Neugierde und Schuld. Immer wieder die gleichen Gedanken, Gefühle, Schmerzen, und Qualen erinnern, erleben. Einige Überlebenden begannen zu schreiben.
Jedes Volk hat seine eigenen Märchen, sie ähneln einander und sind doch grundverschieden. In jedem spiegelt sich die Natur und die besondere Lebensweise des Landes wider, in dem die Märchen vor langer Zeit entstanden sind und von Generation zu Generation weitererzählt wurden - bis in unsere Tage. Ohne Mühe wird man englische, deutsche chinesische, skandinavische und natürlich russische Märchen unterscheiden können, auch wenn man doch ähnliche Inhalte und Erzählstrukturen erkennt.
Besteigen wir zuerst mit Tucholsky und seiner "Prinzessin" den Zug auf dem Weg von Berlin nach Warnemünde. Dann spazieren wir mit Toni Buddenbrook durch Lübeck und Travemünde. Wir begleiten Theodor Storm und Detlev von Liliencron durch Husum zu den nordfriesischen Inseln. Zum Abschluss wandern wir mit Heinrich Heine durch den Harz und begegnen noch dem einen oder anderen literarischen Kleinod.
Auf dem Alsterschiff eine kleine Studien - Kreuzfahrt erleben! Auf dieser Schifffahrt erhalten Sie historische, literarische und kulturelle Informationen über die Alster. Ebenso erfahren Sie etwas über die Bedeutung des Flusses für Hamburg und bekommen die Architektur und Kunstwerke links und rechts des Weges nähergebracht.